Seit nunmehr über fünf Jahren habe ich es mir vorgenommen, unzählige lose Blätter beschrieben, die Hälfte davon wieder verlegt, die andere Hälfte vergessen und alles doppelt und dreifach notiert – das Übliche eben. Schließlich muss ja alles penibel geplant werden, dann schreibt es sich ja ab einem gewissen Punkt von ganz alleine.
Und das ganze tolle Online-Angebot, wo man sich erst durchwühlen muss, da man ja eh als Neuling keine Ahnung hat. Also von einem Youtube-Video zum nächsten gesprungen, Online-Schnupper-Seminare mitgenommen, Artikel für Artikel gelesen.
Dann war es soweit: Der NaNoWriMo stand an – also der National Novel Writing Month. Die jährliche Schreibchallenge, bei der die Teilnehmer versuchen, mindestens 50.000 Wörtern im November zu schreiben.
Das war 2022 natürlich. Super, das wird was! Ist ja schließlich wie mit den Vorsätzen zum neuen Jahr: Mit einem genauen Starttag funktioniert das bestimmt! Jetzt fang ich aber an!
Nein, doch nicht, schließlich gibt es andere Arbeit, die getan werden muss, bzw. will. Und überhaupt, ich habe noch nicht genügend den Plott ausgearbeitet, so kann das ja gar nichts werden.
Und schon war er da, der NaNoWriMo 2023. Verrückt, wie die Zeit verfliegt. Nun aber wirklich!
Ja ratet mal – das wurde leider auch nichts.
Das war der Punkt, an dem ich festgestellt habe, dass ich ein typischer Träumer bin, und immer eine gute Ausrede parat habe. Aber diese eine Romanidee verfolgt mich und ich stolpere fast täglich darüber, weswegen ich versucht habe zu analysieren, warum es bei mir nichts wird, bzw. was meine größten Ausreden sind. Das war bei mir tatsächlich das Chaos der losen Blattsammlung und die unsaubere Schrift, weswegen ich alles mehrfach notieren musste und entsprechend noch weniger Überblick über alles hatte.
So kam es zu den Arbeitsbüchern „Meine Romanfiguren“. Aktuell bin ich noch bei der Fertigstellung der Reihe „Meine Notizbücher“ und lasse mir bald einen Probedruck zuschicken, um zu sehen, ob sich damit auch arbeiten lässt.
Aber mit meiner Buchreihe es geht vorwärts: Die Hauptfrage am Anfang des Schreibens ist ja, wann man sich die Zeit nehmen kann, einfach zu schreiben. Feste Zeiten vs. variable Zeiten.
Ich weiß nicht, wie es dir dabei geht, aber Zweites ist für mich zu optimistisch, sonst kommt wieder der typische Wohnungsputz dazwischen. Wie soll man denn auch in Ruhe schrieben können, wenn da eine ungespülte Tasse steht? Und der Boden muss auch mal wieder gewischt werden.
Darum habe ich mich für das feste Schreiben entschieden und zum Einstieg einen Zeitpunkt gewählt, an dem man eh nichts machen kann: Das freitägliche Fussballspiel von meinem Partner. Natürlich nicht während dem Spiel (6:3 gewonnen, ich gratuliere!) sondern während der einstündigen Wartezeit bis zum Anpfiff. Damit ich mich nicht über meine Handschrift und die nächsten 5 losen Blätter ärgere, habe ich mir ein Tablet mit zusätzlicher Tastatur geholt und eine Autorensoftware installiert, die ich nun durchteste.
Und siehe da: am 30.08.2024 habe ich den Prolog geschrieben und das erste Kapitel begonnen!
Während dem Schreiben kopfschüttelnd bemerkt, dass die Überarbeitung vermutlich gut zeitintensiv wird, aber auch da muss man durch. Und das Problem hat schließlich der beste Autor, munkelt man.
Also egal, wie der erste Text ist: Besser einen schlechten, als gar keinen – sonst hat man schließlich nichts zum Überarbeiten, richtig?
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